Blaue Karte im Handball

Was ist die Blaue Karte im Handball?

Seit 2016 gibt es sie, die Blaue Karte im Handball. Doch was hat es für eine Bedeutung, wenn der Schiedsrichter sie zeigt? Und welche Strafe erwartet den Spieler, der sie erhält?

Verwarnungen und Strafen gibt es beim Handball so einige. Da wäre zum Beispiel die 2-Minuten-Strafe, bei der ein Spieler nach einem Foul für diesen Zeitraum vom Feld muss und die Mannschaft des Bestraften muss dann für zwei Minuten mit einem Mann weniger spielen. Dies kann in wichtigen Spielen bei einer WM oder EM ausschlaggebend sein. Die Wettanbieter reagieren bei solch einem Fall sofort mit veränderten Quoten.

Darum gibt es die Blaue Karte im Handball

Blaue Karte im HandballLaut Handballregeln muss bei einer Gelben Karte das jeweilige Team nicht in Unterzahl spielen, auch nicht bei einer Roten Karte. Der Spieler, der jedoch den roten Karton sieht, wird vom Spiel ausgeschlossen. Früher war es so, dass es im Ermessensspielraum des Schiedsrichters lag, ob danach ein Bericht, der weitere Strafen nach sich ziehen konnte, angefertigt wurde. Hier gab es oft Unklarheiten, besonders in unteren Ligen. Mal verzichtete ein Schiedsrichter großmütig auf einen Bericht oder Vereine waren verwundert, warum auf einmal gegen einen eigenen Spieler ein Verfahren eingeleitet wurde. Auch für die Zuschauer war es manchmal wenig transparent.

So beschloss der Handball-Weltverband (IHF) die Einführung der Blauen Karte, die als Ergänzung zur Roten Karte gezeigt werden kann. Bei einer Roten Karte erfolgt weiterhin ein Spielausschluss, ohne dass es jedoch ein zusätzliches Verfahren gibt. Dieses wird aber bei einer blauen Karte eröffnet. Die Schiedsrichter sind dazu angehalten, die Gelbe, Rote und Blaue Karte bei jeder Partie mitzuführen. Ist der Referee überzeugt, dass ein grob unsportliches Verhalten vorliegt, muss er erst die Rote und dann die Blaue Karte ziehen. Damit weiß jeder Spieler, Trainer, Offizielle und Zuschauer, dass gegen den Verursacher ein Disziplinarverfahren durchgeführt wird und mindestens ein Spiel Sperre droht. Dazu muss der Schiedsrichter auf jeden Fall einen Bericht anfertigen.

Wofür kann es die Blaue Karte geben?

Im Handball kann es manchmal sehr hart zugehen. Umkämpfte Partien sind an der Tagesordnung und oft wird um jeden Zentimeter gekämpft. Daher gibt es bei einem Handballspiel auch zahlreiche 2-Minuten-Strafen, gelbe und Rote Karten sind ebenfalls nicht selten. Anders verhält es sich bei der Blauen Karte. Sie wird nicht sehr oft gezeigt und kommt nur bei krass sportwidrigem Verhalten zum Einsatz.

Beispielsweise, wenn ein Spieler oder Trainer den Schiedsrichter tätlich angreift. Das ist in jeder Sportart ein Tabu, auch im Fußball und im American Football. Ebenso kann ein absichtliches Foul, bei der eine Verletzung des Gegners in Kauf genommen wird, mit einer Blauen Karte bestraft werden. Wettanbieter wie Tipico haben zahlreiche Handballwetten im Programm. Hier kann auf viele Spielereignisse getippt werden, etwa auch auf die Anzahl der in der Partie erzielten Tore. Auf eine Blaue Karte kann aktuell noch nicht gewettet werden, weil diese nicht sehr oft gezeigt wird. Trotzdem könnte sich auch dies in Zukunft ändern.

Welche Vorteile hat die Blaue Karte?

Zum einen werden Spielern Grenzen aufgezeigt. Eine Blaue Karte mit einem anschließenden Disziplinarverfahren möchte kein Spieler bekommen, auch weil er sein eigenes Team schwächen würde. Aber vor allen Dingen herrscht mehr Klarheit. Jeder Beteiligte eines Handballspiels weiß sofort Bescheid, wenn die Blaue Karte zum Einsatz kommt. Auch das Schiedsrichterwesen entlastet die Blaue Karte, weil es eine zusätzliche Disziplinarmethode und klare Linien gibt. Zudem erhält der Schiedsrichter mehr Entscheidungsbefugnisse. Seine Autorität wird gestärkt und unfaire Spieler wissen um die Bedeutung der Blauen Karte.

Insgesamt herrscht mehr Transparenz und Fairness und daher ist die Einführung der Blauen Karte eine gute Entscheidung gewesen. Zwar war die Änderung des Regelwerks nur eine formelle, doch sie hat den Handballsport attraktiver gemacht. Man hofft jedoch, dass sie bei der nächsten WM nicht so oft zum Einsatz kommt. Schließlich wollen wir tollen Handballsport sehen und keine grob unsportlichen Verstöße.